Symbolbild mit Munition aud dem Meeresgrund

Status und zukünftige Belastung & Priorisierung munitionsbelasteter Gebiete für spätere Räumung

Bild von Munitionskisten auf dem Meeresgrund

Anhäufung von Munitionskisten im Haffkrug. Orthomosaik bestehend aus ca. 2300 Einzelbildern. © GEOMAR

Das Problem: Auf dem Meeresboden der deutschen Nord- und Ostsee befinden sich nach Schätzungen etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition aus den beiden Weltkriegen. Die ökologischen und toxikologischen Gefahren, die von diesen Munitionsaltlasten für die Umwelt und den Menschen ausgehen, können noch nicht zuverlässig ermittelt werden. Fakt ist, dass sie ein Risiko für die öffentliche Sicherheit, für Fischerei, den Tourismus und maritime Bagger- und Bauunternehmungen darstellen.

Ziel von CONMAR ist es, bestehende Datensätze zusammen mit neu zu erfassenden Daten zusammenzuführen und das Fachwissen und die Kenntnisse deutscher Meeresforschungsorganisationen, staatlicher Stellen und des Privatsektors zum Thema Munition im Meer zu bündeln.

Dies wird unser wissenschaftliches Verständnis zur Rolle und den Auswirkungen von Munition im Meer verbessern, um in Absprache mit allen Beteiligten Handlungsempfehlungen für Überwachungs- und Sanierungsmaßnahmen aussprechen zu können.

Karte mit Verklappungsorten von Munition in Nord- und Ostsee

Übersicht über Verklappungsstandorte von Munition, die bei Kriegseinsätzen und Manövern eingebracht und zu großen Teilen nach dem Zweiten Weltkrieg in der Deutschen Nord- und Ostsee versenkt wurden. © GEOMAR

CONMAR wird detaillierte Informationen über die Verteilung und den Zustand von Munition in der deutschen Ost- und Nordsee liefern.

Das multidisziplinäre CONMAR Konsortium wird ein gutes Verständnis über die Freisetzung, Ausbreitung und Verdünnung von sprengstofftypischen Verbindungen (STVs) erarbeiten und ihre Übertragungswege in der Nahrungskette untersuchen. Dieses Wissen ist eine Voraussetzung für die richtige Bewertung der ökologischen und toxikologischen Auswirkungen der Munition.

CONMAR wird diese Erkenntnisse nutzen, um Sanierungskonzepte auf der Grundlage ökologischer und sozioökonomischer Überlegungen zu bewerten. Am Ende des Projekts wird eine Prioritätenliste vorliegen, die klar darstellt, wo und wie Sanierungen erfolgen müssen.

Conmar-Logo

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CONMAR leitet einen transdisziplinären Prozess der Zusammenarbeit zwischen Interessengruppen und Forschern.

Beteiligte aus Industrie, Behörden, sowie ökologischen und politischen Nichtregierungsorganisationen werden von Beginn an miteinbezogen, um Forschungsergebnisse gemeinsam zu bewerten und um Maßnahmen, Prozesse und Initiativen für die Zeit nach dem Projekt zu entwickeln.

Projektkoordinator ist Prof. Jens Greinert vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung.