Prozesse und Methoden

Kaltgasspritzen

Kaltgasspritzen List

HSU/Alexander List

Beim Kaltgasspritzen wird das als Pulver vorliegende Ausgangsmaterial mittels eines erwärmten Prozessgases stark beschleunigt und auf das zu beschichtende Material geschossen. Die Pulverpartikel treffen mit Überschallgeschwindigkeit auf einem Substrat auf und bilden unter gewissen Randbedingungen eine Schicht. Der Prozess und die Pulveranbindung erfolgt ohne Aufschmelzen der Partikel oder des aufgetragenen Materials - unerwünschte Einflüsse auf das Material, wie zum Beispiel Oxidation oder Phasenumwandlungen, werden so verhindert. Der Kaltgasspritzprozess kann dabei vollautomatisiert durchgeführt werden.
Zu Lasten von Geometriedetails ist es mit Kaltgasspritzen möglich, viel Material in einer vergleichsweise kurzen Zeit aufzutragen. Entsprechende Auftragsraten können bei bis zu 14 kg pro Stunde liegen, wobei Material typischerweise in Dicken von 0.1 Millimetern bis zu mehreren Zentimetern aufgetragen wird.
Neben konventionellen Metallen und Metalllegierungen, lassen sich mittels Kaltgasspritzen beispielweise auch amorphe Metalllegierungen auftragen.